Jena zwingt dreifachen Deutschen Meister in die Verlängerung – 69:77-Niederlage nach spannenden 45 Minuten

Eigentlich startet das Spiel wie von vielen erwartet. Zwar starteten beide Teams hoch motiviert in die Partie, doch Bonn gelang es schnell in Führung zu gehen. Nach der siebten Minute führte das Team von Trainer Martin Otto bereits mit 14:6, ehe Jena besser ins Spiel kam. Jens Eike-Albrecht, der mit 24 Punkten Topscorer der Partie, verkürtzte kurz vor der Viertelpause auf 16:21. Der zweite Spielabschnitt bot eher Magerkost für die Zuschauer. Jena gelangen nur vier Punkte, während Bonn 10 Punkte erzielen konnte. Zur Halbzeit lagen die Saalestädter mit 20:31 zurück. Wer jetzt glaubte, dass sich der Aufsteiger auf gab, wurde im folgenden Spielverlauf eines besseren belehrt.

Lars Christink schien in der Halbzeitpause die richtige Worte gefunden zu haben. Zwar erhöhte Bonn seinen Vorsprung auf bis zu 16 Punkte (44:28, 26.), doch Jena kämpfte nun um jeden Ball. Eric Zinke verkürzte in der 29. Minute auf 35:48. Das vierte Viertel war dann an Spannung kaum zu überbieten. Jena kämpfte sich Punkt für Punkte an die Bonner heran und setzte die Rheinländer immer mehr unter Druck. Der bärenstarke Jens-Eike Albrecht verkürzte in der 37. Minute auf 54:57, ehe Spielertrainer Lars Christink 23 Sekunden vor Schluss die Caputs mit zwei Freiwürfen sogar in Führung brachte (60:59). Die Stimmung in der Halle war nun am kochen. Doch Bonn punktete durch Jan Haller erneut und führte wieder, ehe Eric Zinke an der Freiwurflinie den 61:61 Ausgleich erzielte. Bonn gelang es nicht innerhalb der letzten sechs Sekunden zu punkten und somit musste Jena erstmals in dieser Saison in die Verlängerung.

Jena konnte bis zur 2. Minute der Verlängerung mithalten (65:65), ehe Bonn durch den holländischen Nationalspieler Bert Freriks und Jan Haller mit 70:65 in Führung ging. Jena musste nun reagieren und stoppte durch Fouls ständig die Uhr, um in Ballbesitz zu gelangen. Doch Bonn spielte nun seine Routine aus und konnte am Ende mit 77:69 gewinnen. Nach dem Spiel wurde das Team der Jena Caputs trotz der Niederlage minutenlang von den Zuschauern gefeiert. „Wir haben heute ganz stark gespielt. Wenn wir am Ende der regulären Spielzeit etwas cleverer gewesen wären, dann hätten wir vielleicht gewinnen können.“, resümierte Lars Christink nach dem Spiel.

Und auch der Blick auf die Statistik zeigt, dass Jena nun endgültig in der Liga angekommen ist. Mit 49 Prozent Trefferquote lag der Tabellenachte sogar vor den Bonnern (45 Prozent) und auch das Reboundverhältnis von 36:39 zeigt, wie knapp diese Niederlage war. „Heute war es auch wichtig, dass die Spieler von der Bank sofort im Spiel waren. Vorallem Jens-Eike Albrecht und Franziska Vogel haben heute klasse gespielt. Aber letztendlich haben wir als Team heute so gut mitgehalten.“, so Christink weiter. Jetzt heißt es sich auf die nächsten Aufgaben konzentrieren. Bereits am kommenden Wochenende wartet der nächste schwere Gegner auf die Saalestädter. Am Samstag muss Jena auswärts beim Weltpokalsieger RSV Lahn-Dill antreten. „Vielleicht schaffen wir es ja, auch in Wetzlar das Spiel lange offen zu halten. Aber gegen die Wetzlarer wird es noch schwerer werden, zumal wir diesmal auswärts antreten müssen.“, blickt Lars Christink voraus.

Punkteverteilung Jena Caputs:
Jens-Eike Albrecht (24), Mehmet Hayirli (16), Eric Zinke (9), Andy Ortmann (6), Lars Christink (6), Franziska Vogel (6), Wolfgang Böhme (2), Torsten Schüler, Mathias Brühl, Thomas Friedrich (n.e.), Santiago Mora (n.e.)

Punkteverteilung ASV Bonn:
Mustafa Korkmaz (20), Bert Freriks (20), Thomas Becker (19), Jan Haller (6), Björn Lohmann (4), Tarik Cajo (4), Edina Müller (2), Sven Fischer (2), Alexander von Reth

Der 14. Spieltag im Überblick:
Immovesta Dolphins Trier – SV Reha Augsburg 94:62
Köln 99ers – RSV Lahn-Dill 48:66
Jena Caputs – ASV Bonn 69:77 (n.V.)
USC München – Mainhatten Skywheelers 66:59
RSC-Rollis Zwickau – Roller Bulls St. Vith (06.03.2011)

Tabelle 1. RBBL nach dem 14. Spieltag (Stand: 30.01.2011):

		Körbe	Differenz	Punkte
1.	RSV Lahn-Dill	1123 : 663	460	26 : 2
2.	RSC-Rollis Zwickau	1032 : 730	302	24 : 2
3.	ASV Bonn	1021 : 858	163	20 : 8
4.	USC München	895 : 822	73	18 : 10
5.	Köln 99ers	795 : 811	-16	14 : 12
6.	Immovesta Dolphins Trier	1033 : 988	45	12 : 14
7.	Mainhatten Skywheelers	878 : 934	-56	12 : 16
8.	Jena Caputs	646 : 950	-304	6 : 22
9.	Roller Bulls	703 : 888	-185	4 : 22
10.	SV Reha Augsburg	713 : 1195	-482	0 : 28