Deutsche Herren-Nationalmannschaft bei der WM 2010 zum Zuschauen verurteilt – Hauchdünne 69:71-Niederlage gegen Rekordeuropameister Frankreich

Nach einem ausgeglichenen Start über 8:6 (3.) und 12:14 (5.), beide Male durch Routinier Dirk Köhler, geriet die Mannschaft von Bundestrainer Frits Wiegmann in einen ersten Rückstand. Insbesondere Sylvain Deregnaucourt bekamen die Deutschen, die vor zwei Jahren in Wetzlar noch Bronze gewannen, nie in den Griff. Am Ende war der französische Center Topscorer der gesamten Partie. Doch den hierdurch entstandenen Rückstand von 16:26 (11.) und 24:32 (15.) egalisierten die ING-DiBa Korbjäger kämpferisch eindrucksvoll und waren nach dem Seitenwechsel beim 46:46 (27.) durch Lars Lehmann wieder gleichauf. Leider gelang es dem Team um Kapitän Lars Christink jedoch nicht daraus Kapital zu schlagen. Ganz im Gegenteil sogar, denn die Franzosen lagen zwei Minuten nach dem Ausgleich bereits wieder mit 54:46 in Front lagen und feierten wenig später das 66:56 (36.) wie eine Vorentscheidung.

Nun schlug jedoch die Stunde von Dirk Passiwan, der acht Punkte binnen weniger als drei Spielminuten erzielen konnte und urplötzlich hatte die DRS-Auswahl bei einer Restspielzeit von 1:15 Minute erstmals seit der Anfangsphase wieder die Nase vorn und die Hand am WM-Ticket. Doch erneut konterte die Equipe Tricolore erfolgreich zum 67:70, so dass der letzte Korb durch Björn Lohmann zum 69:70 rund 38 Sekunden vor dem Ende das letzte Erfolgserlebnis der deutschen Rollis im türkischen Adana blieb.

Unterdessen feierte Italien seinen dritten europäischen Titelgewinn nach 2003 in Sassari und 2005 in Paris. Die Silbermedaille ging an die starken Türken, die den Heimvorteil entscheidend zu nutzen wussten. Auf Platz drei landete das zuvor als hoher Favorit gehandelte Team aus Großbritannien, während Polen und Frankreich die letzten beiden WM-Fahrkarten abstauben konnten.

Frankreich: Sylvain Deregnaucourt (25/1 Dreier), Sofyane Mehiaoui (16), Jerome Courneil (15), Roger Deda (9), Alexandre Brunet (4), Bertrand Libman (2), Frederic Guyot, Laurent Blasczak (n.e.), Mohamed El-Haddef (n.e.), Franck Etavard (n.e.), Samir Goutali (n.e.), Ludovic Sarron (n.e.)

Deutschland: Dirk Passiwan (23, Trier Dolphins), Dirk Köhler (18, RSV Lahn-Dill), Lars Lehmann (13/1, Mainhatten Skywheelers), Sebastian Wolk (8, Mainhatten Skywheelers), Björn Lohmann (4, ASV Bonn), Lars Christink (2, Jena Caputs), Thomas Böhme (1, Jena Caputs), André Bienek (University of Wisconsin/USA), Florian Fischer (USC München), Matthias Heimbach (RSC-Rollis Zwickau), Thomas Becker (n.e., ASV Bonn), Andreas Kress (n.e., Mainhatten Skywheelers)

Europameisterschaft, Adana 2009 / Türkei
Spiel um Platz 11
Niederlande Schweiz 65:50
Spiel um Platz 9
Belgien Schweden 49:69
Spiel um Platz 7
Spanien Israel 73:65
Spiel um Platz 5
Frankreich Deutschland 71:69
Spiel um Platz 3
Polen Großbritannien 65:73
Finale
Italien Türkei 56:45
Europameisterschaft 2009 Adana, Endklassement
Gold Italien WM-Qualifikation
Silber Türkei WM-Qualifikation
Bronze Großbritannien WM-Qualifikation
4. Polen WM-Qualifikation
5. Frankreich WM-Qualifikation
6. Deutschland
7. Spanien
8. Israel
9. Schweden
10. Belgien
11. Niederlande Absteiger B-EM
12. Schweiz Absteiger B-EM

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