Weltpokalsieger Lahn-Dill trotz Anreiseschwierigkeiten in Bestform – Jena muss 26:78 gegen weltbestes Team hinnehmen

Lars Christink, selbst langjähriger Spieler beim RSV Lahn-Dill, hingegen gab den Fans der Gäste telefonisch Hinweise, um schnellstmöglich zur Halle zu gelangen. Um den knapp 450 Zuschauern, darunter auch zahlreiche Spieler von Ligakonkurrent RSC-Rollis Zwickau, dennoch die Qualitäten eines Spitzenteams zeigen zu können, einigte man sich mit den Schiedsrichtern kurzerhand darauf, dass Spiel mit einer 15 minütigen Verspätung beginnen zu lassen.

Die strapaziöse Anfahrt merkte man den Gästen nicht an. Jenas Ex-Spieler, Thomas Böhme, der mit tosenden Applaus bei der Teamvorstellung präsentiert wurde, versenkte nach nur wenigen Sekunden den erste Korb zum 0:2, ehe die beiden US-Amerikaner Michael Paye und Steve Serio das Ergebnis auf 21:6 aus Sicht des Gastes bereits in dieser Phase des Spiel in die Höhe trieben. Ganz bitter für die Jena Caputs dann die zweiten 10 Spielminuten, in denen kein einziger Korb auf der Videoleinwand der Werner-Seelenbinder-Halle für den Gastgeber aufleuchtete. Lahn-Dill gelang es jegliche Angriffsbemühungen der Thüringer zu unterbinden und 15:4 Turnover machen deutlich, wie überlegen das derzeit weltbeste Team ist. In die Halbzeitpause ging es mit einem 38-Punkte-Rückstand (6:44).

„Die Lahn-Diller sind einfach das Maß aller Dinge. Das wussten wir von vornherein und durften uns auf keine Gastgeschenke freuen.“, so Lars Christink nach dem Spiel. Im dritten Spielabschnitt kam Jena besser ins Spiel, wobei Lahn-Dill die Ganzfeldpresse zurücknahm. Trotz des ausgeglichen Viertels (16:16) war dies nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein. Das Spiel war längst entschieden. Lahn-Dill setzte durch seine deutsche Nationalspielerin Gesche Schünemann und U22-Nationalspieler Felix Schell den Schlusspunkt zum 26:78. Trotz des deutlichen Erfolgs fand Trainer Nicolai Zeltinger, der seit November auch das Amt des Bundestrainer inne hat, einige Kritikpunkte: „Was mir derzeit noch nicht so recht gefällt ist die Tatsache, dass meine Spieler immer wieder kleine Fehler machen. Es wäre schön, wenn wir dies irgendwann abstellen.“ Für die Verantwortlichen aus Jena fand der 39-jährige derweil nur lobende Worte: „Das war eine gigantische Atmosphäre in der Halle. Starker Sound, Videoleinwand und Fans die so laut waren, dass wir uns nicht verständigen konnten. Dieser Weg aus dem Nichts zu den Caputs in der 1. Liga ist eine Erfolgsgeschichte, die hoffentlich noch lange Bestand hat.“

Das nächste Spiel für die Jena Caputs findet am kommenden Samstag in Köln gegen die Köln 99ers statt, die erneut ohne ihren Starspieler Patrick Anderson antreten werden.

Der 6. Spieltag im Überblick:
Jena Caputs – RSV Lahn-Dill 26:78
Köln 99ers – SV Reha Augsburg 75:59
USC München – ASV Bonn 67:61
Immovesta Dolphins Trier – Roller Bulls
RSC-Rollis Zwickau – Mainhatten Skywheelers

Punkteverteilung Jena Caputs:
Mehmet Hayirli (6), Jens-Eike Albrecht, Andy Ortmann (6), Eric Zinke (6), Wolfgang Böhme, Santiago Mora, Franziska Vogel, Markus Legath (2), Torsten Schüler (2), Mathias Brühl, Thomas Friedrich, Lars Christink

Punkteverteilung RSV Lahn-Dill:
Steve Serio (22), Michael Paye (14), Thomas Böhme (12), Gesche Schünemann (6), Felix Schell (6), Dirk Köhler (6), Kai Gerlach (6), Joey Johnson (4), Thomas Gundert (2), Marco Zwerger, Mina Mojtahedi

Ersten Kommentar schreiben

Antworten