Lars Christink und Thomas Böhme mit den Deutschen Rollstuhlbasketballern auf dem Weg zur EM in der Türkei

Beim letzten Test trifft die deutsche Mannschaft vom 2. bis 4. Oktober bereits auf die späteren EM-Teilnehmer Niederlande, Schweden, Spanien und Gastgeber Türkei sowie die südkoreanische Nationalmannschaft. Das Turnier trägt dabei den Namen des Oldenbruger Sportpädagogen Dr. Jürgen Trawinski, der 1999 bei einem verheerenden Erdbeben in der Westtürkei im Einsatz für den Deutschen Rollstuhl-Sportverband ums Leben kam.

Am Montag geht es dann weiter nach Adana, der mit 1,5 Millionen Einwohner fünftgrößten Stadt des Landes. Südlich des Taurus Gebirges warten dort zum EM-Auftakt am Donnerstag die starken Belgier auf die deutsche Delegation. Neben dem Aufsteiger zur A-Europameisterschaft sind in der Vorrundengruppe B Israel, Italien, die Niederlande und Spanien die weiteren Konkurrenten um den Viertelfinaleinzug.

Zwar gilt diese Gruppe als die deutlich einfachere der beiden Vorrundengruppen, doch genau dies bereitet Bundestrainer Frits Wiegmann Sorgen: „Der Vorteil der vermeintlich leichteren Vorrunde dreht sich dann im Viertelfinale ins Gegenteil um, wenn im wichtigsten Spiel des Turniers ein ganz starker Gegner auf uns warten wird“. Wiegmann bezieht sich damit auf die Befürchtung dort auf den Gastgeber oder aber auf die hoch gehandelten Polen zu treffen. Der Einzug ins Halbfinale würde dabei gleichzeitig die Fahrkarte für die WM 2010 in Birmingham beinhalten, neben dem Wunsch nach EM-Edelmetall das zweite große Ziel der deutschen Mannschaft in Adana.

„Wir sind bisher auf einem guten Weg“, freut sich der Niederländer Wiegmann über den guten Stand in der Vorbereitung. Die Stärken des Team Germany sind dabei vor allem die qualitativ lange Bank, die bis zum Spieler Nummer neun oder zehn keinen Bruch im Spiel aufkommen lässt und der enormen Defensiv-Druck, den die Mannschaft vor allem mit ihren 3,0-Punkte-Spielern ausüben kann. Dazu gehört neben André Bienek (University of Wisconsin), dem Frankfurter Lars Lehmann, auch der Jenaer Thomas Böhme. Die Schwachstelle sieht der Bundestrainer momentan noch in der Offensivgefährlichkeit seiner „Lowpointer“.

Zu den Konkurrenten um eine EM-Medaille gehört hierbei vor allem der Topfavorit Großbritannien. Aber auch Titelverteidiger Schweden, die Türkei mit ihren vielen Fans im Rücken, der wieder erstarkte Rekordtitelträger Frankreich oder aber das polnische Team um die beiden Zwickauer Piotr Luszynski und Mateusz Filipski sind für den Kampf um Edelmetall gut. Als krasser Außenseiter wird dagegen der zweite Aufsteiger Schweiz gehandelt.

Rollstuhlbasketball Europameisterschaften 2009, Adana (TUR)

Gruppe A:
Frankreich, Großbritannien, Polen, Schweden, Schweiz, Türkei

Gruppe B:
Belgien, Deutschland, Israel, Italien, Niederlande, Spanien

Spielplan (alle Zeiten MESZ):
Deutschland – Belgien (Do., 8.10., 13:30 Uhr)
Deutschland – Niederlande (Fr., 9.10., 18:00 Uhr)
Deutschland – Italien (Sa., 10.10., 15:45 Uhr)
Deutschland – Spanien (So., 11.10., 13:30 Uhr)
Deutschland – Israel (Mo., 12.10., 13:30 Uhr)
Viertelfinale (Di., 13.10.)
Halbfinale (Mi., 14.10.)
Finalspiele (Do., 15.10.)

EM-Kader des Team Germa

Der deutsche EM-Kader

#

Name

Alter

Klassifizierung

Verein

4

Björn Lohmann

30

1,0

ASV Bonn

5

Matthias Heimbach

26

1,0

RSC-Rollis Zwickau

6

Thomas Becker

31

4,5

ASV Bonn

7

Lars Lehmann

32

3,0

Mainhatten Skywheelers

8

André Bienek

22

3,0

University of Wisconsin

9

Florian Fischer

32

1,5

USC München

10

Andreas Kress

23

3,5

Mainhatten Skywheelers

11

Dirk Passiwan

32

4,5

Trier Dolphins

12

Sebastian Wolk

28

4,0

Mainhatten Skywheelers

13

Lars Christink   cap.

37

2,0

Jena Caputs

14

Thomas Böhme

18

3,0

Jena Caputs

15

Dirk Köhler

41

4,0

RSV Lahn-Dill

Crew

Funktion

Wohnort

Frits Wiegmann

Bundestrainer

Herford

Chris Löffler

Athletiktrainer

Osnabrück

Markus Ocasek

MEYRA Techniker

Vlotho

Karolin Janke

Physiotherapeutin

Hamburg

Ralph Bode

Team Manager

Osnabrück

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